Bis zum 21. Oktober soll die Verteilung des Grippeimpfstoffs an die regionalen Gesundheitsämter abgeschlossen sein. Besonders empfohlen wird die Impfung für Personen über 65 Jahre, chronisch Kranke, Schwangere und Kinder unter fünf Jahren, erklärte die Epidemiologin Dijana Mayer. Diese Gruppen haben ein höheres Risiko für Grippekomplikationen.
Die Impfung kann beim Hausarzt, in den regionalen Gesundheitsämtern und an speziellen Impfstellen durchgeführt werden, über die die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert wird.
Seit dem 1. Mai wurden in Kroatien bereits rund 160 sporadische Grippefälle gemeldet. In der vergangenen Saison sind etwa 40 Menschen an Komplikationen der Grippe gestorben. Dieses Jahr steht wieder der Vierfach-Impfstoff zur Verfügung, der auf zwei A- und zwei B-Virusstämme basiert.
Geringe Impfquote bei Senioren
„Leider liegt die Impfquote bei Menschen über 65 in Kroatien nur bei 27 bis 29 Prozent, was deutlich zu wenig ist,“ so Mayer. Die EU und die Weltgesundheitsorganisation empfehlen eine Impfquote von 75 Prozent für diese Altersgruppe.
Wichtige Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten
Beim Pressegespräch im Westin betonten Ärzte die Bedeutung der Aufklärung für eine effektive Grippeprävention. Rok Čivljak, Leiter der Abteilung für akute Atemwegsinfektionen an der Klinik für Infektionskrankheiten „Fran Mihaljević“, merkte an, dass Ärzte, die chronische Patienten betreuen, oft nicht ausreichend über die Risiken der Grippe aufklären. Vor Beginn der Grippesaison sollte der Hausarzt, Onkologe oder Kardiologe diese Patienten an die Bedeutung der Impfung erinnern.
Auch Schwangere und Kinder impfen lassen
Die Hausärztin Valerija Bralić Lang betonte die Wichtigkeit der Impfung für Schwangere und kleine Kinder. Laut ihr liegt das Interesse an der Grippeimpfung bei rund 30 Prozent, was ebenfalls nicht ausreicht.
Kardiovaskuläre Risiken der Grippe
Kardiologe Daniel Lovrić vom KBC Zagreb warnte vor möglichen kardiovaskulären Komplikationen der Grippe wie Herzinfarkten, Herzversagen und Entzündungen des Herzmuskels. „Viele ältere Patienten und auch einige junge Patienten erleiden schwerwiegende Komplikationen. Einige müssen aufgrund von Herzversagen durch die Grippe auf Intensivstationen behandelt werden,“ so Lovrić. In der letzten Grippesaison gab es sechs Fälle von Herzmuskelentzündungen bei Patienten unter 35 Jahren, die alle zuvor gesund waren.