Die Meere sind Lebensraum für unzählige Arten, Klimaregulator und Nahrungsquelle für Millionen Menschen. Doch sie stehen unter Druck: Jährlich landen über 11 Millionen Tonnen Plastik im Ozean – Tendenz bisher steigend. Gleichzeitig entstehen weltweit neue Strategien, um Verschmutzung zu reduzieren und Meeresökosysteme zu schützen.
Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, Lösungen und Chancen:
1. Warum Plastik im Meer so gefährlich ist
Plastik verschwindet nicht – es zerfällt nur in immer kleinere Teile.
Folgen:
Mikroplastik gelangt in die Nahrungskette (Fische, Muscheln, sogar Trinkwasser)
Tiere verwechseln Plastik mit Nahrung und verhungern
Geisternetze verletzen Meeressäuger, Schildkröten und Seevögel
Chemikalien aus Plastik wirken hormonell und toxisch
2. Maßnahmen gegen Plastikverschmutzung
Aktuell gibt es starke politische und gesellschaftliche Hebel:
Gesetzliche Schritte
EU-Verbot von Einwegplastik wie Besteck, Strohhalmen & Wattestäbchen (seit 2021)
Pfandsysteme für To-Go-Getränke & Mehrwegquoten
Geplantes UN-Plastikabkommen bis 2024
Recycling & Kreislaufwirtschaft
Ausbau von Sammelsystemen
Förderung von recyclebaren Materialien
Biobasierte und kompostierbare Alternativen
Unternehmen & Innovation
Verpackungsreduktion im Handel
Mehrweg-Apps und Refill-Systeme
Materialien aus Algen, Pilzen oder Zellulose
3. Schutzgebiete & Renaturierung
Meeresschutz funktioniert nur mit intakten Lebensräumen.
Wichtige Maßnahmen:
Meeresschutzgebiete ausbauen (Ziel: 30 % bis 2030)
Verbot von Schleppnetzen in sensiblen Habitaten
Wiederansiedlung von Seegraswiesen, Mangroven und Korallen
Schutz von Brut- und Wandergebieten
Beispiele: Wattenmeer, Ostsee-Schutzgebiete, Great Barrier Reef Management
4. Aufräum- und Rückholprojekte
Technik und Engagement helfen, bestehende Verschmutzungen zu reduzieren:
The Ocean Cleanup: Fangsysteme in Flüssen & im Great Pacific Garbage Patch
Fishing for Litter: Fischer nehmen Müll vom Meer mit an Land
Küstenreinigungen & Citizen-Science-Projekte
Bojen & Drohnen zur Erkennung von Müllteppichen
5. Engagement von Gesellschaft & Wirtschaft
Jede Handlung zählt – vom Konsum bis zur Aufklärung.
Beispiele:
Unverpacktläden & Mehrwegbecher
Bildungsprogramme für Schulen
Zero-Waste-Bewegung
Tourismus mit Umweltsiegeln
6. Internationale Zusammenarbeit
Plastik kennt keine Grenzen – deshalb braucht es globale Lösungen.
Wichtige Allianzen:
UN-Umweltprogramm (UNEP)
G7- und EU-Aktionspläne gegen Meeresmüll
„Global Commitment“ der Ellen MacArthur Foundation
Kooperationen mit Ländern im globalen Süden